Diese Zahlen passen zur subjektiven Wahrnehmung von Unternehmern und Unternehmerinnen. In einer Allensbach-Umfrage antworten auf die Frage „Wie hat sich der Aufwand, der für das eigene Unternehmen im Austausch mit der öffentlichen Verwaltung entsteht, in den letzten sieben Jahren entwickelt?“ 65 Prozent mit „ist eher gestiegen“, 24 Prozent mit „ist gleich geblieben“ und lediglich 4 Prozent mit „hat sich eher verringert“. Der Bürokratieabbau bleibt also eines der wichtigsten Themen für die Politik. Die Digitalisierung könnte helfen, die Bürokratie zu reduzieren, doch sie kommt nicht voran. Deutschland verfehlt beim E-Government krachend seine selbst gesteckten Ziele und steht auch im EU-Vergleich schlecht da. Es muss sich dringend etwas ändern, meinte Redner Lutz Goebel, Vorsitzender des Nationalen Normenkontrollrats, bei der gestrigen INSM-Lecture in Berlin. Für eine neue Deutschland-Geschwindigkeit brauche es drei Dinge und den politischen Willen, sie umzusetzen, so Goebel: „Erstens praxistauglichere Gesetze und eine bessere Einbindung Betroffener, zweitens eine spürbare Vereinfachung, Beschleunigung und Digitalisierung des Vollzugs sowie drittens eine klügere Aufgabenverteilung zwischen Bund, Ländern und Kommunen.“ |